Großes Zelt: Adam Noidlt Missiles | Märztrio & Druck | Katrin Scherer Cluster | STeaKZ | Matria | Harter Kanten Graubrot / Oberscheid Allstars
Kleines Zelt: Reineke / Wilke / Trabouliste | TRITETT | Bröde Schickentanz Quartett | Stefan Keune / Hans Schneider | Peter Stock Trio
Lesung: Easy Readers
10:30 (Großes Zelt)
Adam Noidlt Missiles (GER)
Ralf Schlossherr – drums | Uli Raupach – percussion, electronics | Mike Jansen – keyboards | Andreas Brüning – guitar | Wilfied Hanrath – bass | Lukas Matzerath – guitar | Roland Borch – trombone | Anke Ames – viola | Geli Prömm – vocals | Gernot Bogumil – trumpet | Gerd Rieger – soprano saxophone, accordeon | Kai Winter alto saxophone | Hartmut Dicke – tenor saxophone | Achim Schieffer – tenor saxophone | Robbi Göllmann bariton saxophone, ewi | Rainer Weber – bass clarinette | Anna Rieger – harp
Die Adam Noidlt Missiles wurden von Frank Köllges 1999 als Profi-Ensemble in der Nachfolge der Adam Noidlt Intermission gegründet.
Aufnahmekriterium war eine zehn minütige Solo-Improvisation von meisterhafter Qualität. Bei den monatlich stattfindenden Treffen und Konzerten wurden die wichtigen „Steuerzeichen“ für gemeinsame konzertierte Aktionen trainiert.
Darunter fallen dynamische Zeichen, Tonhöhenzeichen (absolute Tonhöhen und relative Tonhöhen), rhythmische Zeichen uvm. Aus diesem Klangkollektiv ging nach seinem Tod die Arbeit und Forschung weiter, aufbauend auf lange Jahre gemeinsamen Schaffens.
Künstlerisch und musikalisch verantwortlich sind nun alle „Members“ im Kollektiv. Wir sind nicht immer einer Meinung, ziehen aber an einem Strang.
11:15 (Kleines Zelt)
Reineke / Wilke / Trabouliste (GER)
Markus Reineke: Flöten
Frank Wilke: Blechgebläse
Tobias Schmitt: Elektronik
trabouliste: Halbleiter
Bei Luftström, einem von Markus Reineke, Frank Wilke, Tobias Schmitt und trabouliste anlässlich des 10. Kulturtages Oberscheid ins Leben gerufenen Ensemble, trifft Luft auf Strom.
trabouliste lässt mit seinen experimentell orientierten Patches den Geist der frühen elektronischen Musik wiederauferstehen. Es geht ihm weniger darum, das Vorhandene zu imitieren, als neue Klang- bzw. Hörräume zu erforschen und zu schaffen.
Frank Wilke spielt Trompete und Posaune. Sein musikalisches Schaffen bewegt sich
zwischen Free Jazz, Neuer Musik und experimenteller Musik.
Markus Reineke macht frei improvisierte Musik mittels einer vielseitigen,
teils sehr außergewöhnlichen Flötensammlung.
Tobias Schmitt bewegt sich in den Räumen der drei anderen: es wird dekoriert,
Wände eingerissen, ein Haus darum herum gebaut.
Zusammen arbeiten die vier teils sperrig-verzahnte, teils weiträumig luftige Klangszenarien aus.
weblinks: Markus Reineke | Frank Wilke | Tobias Schmitt | trabouliste
11:45 (Großes Zelt)
Märztrio & Druck (JPN/GER)
Märztrio
Akemi Kobayashi: Klavier, Keyboard
Holger Klaus: Violine, Elektronik
Friedhelm Pottel: E-Gitarre
Druck
Kai Winter: Altsax
Uwe Juchum: Tenorsax, Bassklarinette
Das M ä r z t r i o bewegt sich mutig auf dem Schwebebalken der Improvisierten Musik…
Die elektrische Version des Märztrios baut ihre kollektiven Improvisationen um einzelne Klangelemente herum auf und entwickelt diese in langsamen Prozessen zu einem Hörbild, das sich fortwährend verändert, Freude bereitet und die Ohren erfrischt.
Die Instrumente werden über weite Strecken jenseits ihrer konventionellen Spielweisen eingesetzt, Geräuschhaftes wird rhythmisch genutzt, die spontan entstehenden, Stücke geraten eher zu kurzen Klangkollagen.
Das aktuelle Programm W i e s e h ö r e n nutzt Klänge einer beliebigen Wiese als Grundlage.
12:30 (Kleines Zelt)
TRITETT (GER)
Karl Krützmann: Gebläse
Stefan Nordbeck: Bass
Kai Winter: Alt-Saxophon
Gerno Bogumil: Pocket-Trompete, E-Bass
Dirk Schuwerack: Drums
TRITETT verspricht keine fertigen und vorhersehbaren Produkte.
TRITETT ist eine Gruppe, die sich ohne Absprache auf musikalische Kommunikationsformen einläßt, und dabei eine Musik entwickelt, die neue Hörerfahrungen ermöglicht.
:: Lesungen in der Mittagspause ::
13:00 (Kleines Zelt)
Easy Readers (GER)
Seit mittlerweile mehr als 15 Jahren fröhnen die in Dortmund stadtbekannten notorischen Vorleser Dond & Daniel ihrer Leidenschaft, sich auf eine Bühne zu setzen und das Publikum mit Leckerbissen aus dem weiten Feld der Literatur zu unterhalten.
Meist tun sie das im Rahmen der famosen Salonkultur-Reihe „Ekamina“, aber auch sonst gern überall, wo man ihnen 1 Tisch, 2 Stühle und 1 Lampe hinstellt.
Vergessenes, Verlorenes, nie bekannt gewordenes, kurz: Texte, von denen die beiden Enthusiasten überzeugt sind, dass sie viel mehr Leser bzw. Zuhörer verdient hätten. Vorgetragen mit viel Verve und in verteilten Rollen sind Lesungen von Dond & Daniel DIE Gelegenheit, Ungewöhnliches, Erstaunliches, Unerhörtes und vor allem Vergnügliches zu entdecken.
15:00 (Großes Zelt)
Katrin Scherers Cluster (GER)
Katrin Scherer – Alt, Baritonsaxophon
Moritz Wesp – Posaune
Stefan Schönegg – Kontrabass
Leif Berger – Schlagzeug
Cluster [ˈklʌstə] = Traube, Bündel, Schwarm oder Ballung
Dies ist das neue Projekt der Kölner Saxophonistin Katrin Scherer und es ist ein großes Vergnügen für das Publikum der geballten Energie und Spielfreude der Band zu lauschen.
Mit den beteiligten Musikern hat Katrin Scherer kongeniale Partner gefunden, die auf Augenhöhe die vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten ihrer Kompositionen ausloten.
Es entstehen dabei sowohl intime, experimentelle und kammermusikalische Passagen, genauso wie kraftvoll, energetische Soundkollagen.
Die Band ist ein Spiegelbild der aktuellen kreativen und sehr lebendigen Kölner Jazzszene.
Die Debut CD der Band erschien im Frühjahr 2018.
15:45 (Kleines Zelt)
Bröde Schickentanz Quartett (GER)
Matthias Bröde, Harmonika
Andreas Schickentanz, Posaune
Volker Heinze, Bass
Roland Höppner , Schlagzeug
„Bröde-Vier bedeutet vor allem die Kreation eines eigenen Gruppenklanges,
basierend auf der dichten Interaktion von musikalisch starken Charakteren, geprägt von den auf prägnanten Melodielinien beruhenden
Kompositionen Matthias Brödes.“
Dieser Satz von Bert Noglik (ehem. Kurator des Berliner Jazzfestes) trifft auch
auf die aktuelle Besetzung Bröde-Schickentanz-Quartet zu, mit der Ergänzung, dass es auch Kompositionen von Andreas Schickentanz gibt – und, sozusagen als direkte Verbindung zur Jazztradition, einzelne Titel von Wayne Shorter.
Noch nie wurde das Harmonika-Spiel in einer aktuellen Stilistik, so virtuos und mit derart außergewöhnlichen Soundvorstellungen zelebriert, wie von Matthias Bröde.
Das wunderbare Blending der Klangfarben von Harmonika und Posaune fällt
auf. Die Musik ist ganz eindeutig aktueller Jazz, ohne wenn und aber, postmodern
in dem Sinne, dass fast alles möglich ist, die Auswahl darüber wird sehr bewusst und
wohlüberlegt getroffen.
Kommunikation und Interaktion zwischen den Musikern, das gegenseitige
Zuhören, wird hörbar gemacht. Meist jazzrhythmisch strukturiert bewegt sich die Musik im Spannungsfeld von Harmonik, modalem Spiel und intuitiver Improvisation, manchmal weitet sich das Melodische auch in den spielerischen Umgang mit Sounds und Klangfarben aus.
16:30 (Großes Zelt)
STeaKZ (GER)
Maria Trautmann: posaune
Jan Klare: reeds
Achim Zepezauer: tischlein elektrisch
Oliver Siegel: synth
Alex Schwers: drums
Nachdem Jan Klare in den letzen beiden Jahren mit ABOUT ANGELS AND ANIMALS und Frustice jeweils mit Duos bei uns zu Gast war, kommt er dieses mal gleich mit einer ganzen Band.
Eigentlich war ursprünglich nur ein Trio geplant, aber kurzfristig wurde die Besetzung zu unserer großen Freude um zwei weitere Mitglieder erweitert:
Achim Zepezauer, der vor drei Jahren mit KNU! ebenfalls Oberscheid bespielte, bringt wieder sein Tischlein Elektrisch mit. Achim Zepezauer kaufte mit acht Jahren seine ersten Schallplatten. Mit 19 studierte er Bildende Kunst in den Niederlanden und entschied sich dann für einen Weg als Musiker, Improvisator und Songwriter, nachdem er die Akademie verlassen hat. Lebend in Dortmund sind einige seiner Errungenschaften: der jazzwerkruhr Preis 2006 für seine DVD „Kuhzunft“, die seine Filme und Musikvideos präsentieren
Maria Trautmann studierte Jazzposaune an der Folkwang Universität in Essen. Seitdem arbeitet sie u. a. in den Bands „Botticelli Baby“, „Wir hatten was mit Björn“ und „The Dorf“, sowie in diversen Theaterproduktionen auf und hinter der Bühne. Am Schauspielhaus Bochum ist sie seit 2016 als Musikerin und Spielerin in den Inszenierungen von Martina van Boxen zu sehen und musikalische Leiterin beim Projekt „Schulen in Bewegung“. Für das Jahr 2017 erhielt sie das NRW Nachwuchsstipendium für Kinder- und Jugendtheater.
Oliver Siegel studierte Jazzpiano in Arnheim, ist Multiinstrumentalist, Produzent, Tontechniker, Mitglied und Mitinitiator vieler Bands und Projekte im Reaktionsfeld zwischen Rock, Improvisation, Experiment, Collage, Pop, Elektronik, Krach und Neuer Musik.
Alex Schwers sollten alle Oberscheider vom Duo Frustice noch bestens in Erinnerung haben. Der Gladbecker Schwers trommelt seit 1987 in zahlreichen Bands, einige davon sind inzwischen deutsche Punkrock-Geschichte, etwa Hass und Slime.
17:30 (Kleines Zelt)
Stefan Keune / Hans Schneider (GER)
Stefan Keune: alto-/soprano-saxophon
Hans Schneider: kontrabass
Stefan Keune entschloss sich 1982, nach dem Besuch eines Peter Brötzmann Konzerts Saxophon zu erlernen. Ab den 90er Jahren macht er dann durch Aufnahmen mit Paul Lovens, John Russell, Mats Gustafsson, Peter Kowald und vielen anderen, international auf sich aufmerksam.
Der aus dem Rock kommende Bassist Hans Schneider war Mitglied des Grubenklangorchesters und ist seit den 80ern Teil der Improvisationsszene. 1982 organisierte er die „Internationalen Tage für Improvisierte Musik“ in Leverkusen . Schneider spielte mit so namhaften Musikern wie Evan Parker, Achim Kramer, Paul Lytton, Alexander von Schlippenbach und vielen anderen
Stefan Keune und Hans Schneider improvisieren seit über 25 Jahren gemeinsam.
18:15 (Großes Zelt)
Matria (UKR/GER)
Tamara Lukasheva: vocals
Matthias Schriefl: trumpet & alphorn
Ein Weltmeister des Blechs und eine Fee der Stimme – so kann man das Programm von Matthias Schriefl und Tamara Lukasheva überschreiben.
Weltmeister des Blech? Er ist kein Spengler, sondern Musiker, der seinen Tröten nie gehörte Töne entlockt, egal welcher Größe und Bauart. Trompete und Tuba, Posaune und Alphorn: was für ein Rohr, denkt man sich, wenn er darauf röhrt, schmettert und säuselt. Schriefl, aus dem Weiler Maria Rain bei Nesselwang i Allgäu stammend, gehört zu den international gefragtesten Jazztrompetern. In seiner Jugend wurde er schon mit Preisen überhäuft: WDR-Jazzpreis für Improvisation, Stern des Jahres der Münchner Abendzeitung, Ernennung zum „Rising Star“ auf Vorschlag der Kölner Philharmonie. Er spielt mit den Größen der Szene auf Augenhöhe.
Für das weibliche Element sorgt Tamara Lukasheva aus Odessa am Schwarzen Meer. Sie sang in den Opernhäusern ihrer Heimat, bevor sie beschloss, ihre Stimme ganz freizulassen. Wenn sie ihre sinnlichen, geschmeidigen Vokalisen legt, ist ihr leuchtender, warmer Sopran geradezu waffenscheinpflichtig, besonders für Männer. Die Stimme wird zum Instrument.
Beide verbindet, dass sie aus musikalischen Familien stammen und sowohl mit Klassik, als auch mit Jazz und Volksmusik aus ihrer Heimat aufgewachsen sind, und diese noch heute pflegen. Kreativ, pfiffig, witzig, zeitgemäß. Man darf gespannt sein, was passiert, wenn bei dieser musikalischen Weltreise ein Allgäuer Jodler auf einen Blues aus New Orleans trifft. Oder einen Hip Hop. Oder was auch immer. Oder wenn eine ukrainische Polka mit Beat Box durchs Alphorn begleitet wird.
Die Pfade der beiden sind immer neu und ungesichert, daher wird für´s Konzert Schwindelfreiheit, Neugier und festes Schuhwerk vorausgesetzt.
19:15 (Kleines Zelt)
Peter Stock Trio (GER)
Ingo Weiß: saxofon
Peter Stock: kontrabass
Kuno Wagner: schlagzeug
Das Peter Stock Trio schafft improvisierte musikalische Strukturen, die ungeachtet etablierter Regeln zum Hinhören und zur Auseinandersetzung einladen, Hörgewohnheiten hinter-fragen und Türen öffnen.
Zur Liste der Musiker, mit denen Kontrabassist Peter Stock, Gründungsmitglied von Alfred Harths legendärer Formation Just Music, gespielt hat, gehören prominente Namen wie Lester Bowie, Albert Mangelsdorf, Roscoe Mitchel, Paul Rutherford oder Manfred Schoof.
Mit dem Schlagzeuger Kuno Wagner, der in zahlreiche Projekte involviert ist und zuletzt mit Roscoe Mitchel, Toshinori Kondō und Barry Guy auf der Bühne stand, arbeitet er seit den 1990er Jahren zusammen.
Der Saxofonist Ingo Weiß komplettiert das Trio mit seinem unverwechselbaren Sound.
Massimo Ricci schreibt über das Peter Stock Trio auf Touching Extremes: „… this troika genuinely works as a persevering intelligent organism capable of inducing unagitated magnetism through the fine art of restraint and coolness…“
20:00 (Großes Zelt)
Harter Kanten Graubrot / Oberscheid Allstars (GER)
Thomas Breuer: guitar, vocals, devices
Andrea Harzbecker: vocals, electronics
Wolfgang Menden: trumpet, lap guitar, electronics
Rolf Schwechheimer: drums, percussion
Hart aber nahrhaft. Die Improvisers in Residence Harter Kanten Graubrot sind eine feste Größe auf dem Oberscheider Kulturtag.
Eine Abenteuerreise für die Ohren ohne Absprachen und doppelten Boden.
Direkt im Anschluss an den Gig von HKG werden die Oberscheid Allstars traditionell die Bühne übernehmen. Ob wieder DAS EI getanzt wird?