Dies ist die alphabetisch sortierte Komplettübersicht. Wenn ihr Eure Maus über „Programm 2016“ bewegt, klappt ein Untermenü auf – da gibt´s alle drei Tage chronologisch und Tag für Tag.
About Angels and Animals | Bes | Chained To the Cooker | Chrizz B. Reuer | The Chutney Bung Skandal | Duo Gunst | Duo Reinecke Wilke | Jens Düppe & Tamara Lukasheva | Jens Düppe & Walter Padao | Marie-Noële Dupuis | Easy Readers | Echoes & Dust Bunnies | Feedback Gents | Flow Ensemble | Hannes Wienert | Happy Gangstas | Harter Kanten Graubrot feat. Kai Kanthak | HAU | Jeff Silvertrust | Kirihara Banggang | Limpe Fuchs & Flamingo Creatures | Machine Mass | Oberscheid Allstars | Passierzettel | Pavel Klimashevsky Nonet | Sweet William | Versuchsanordnung / Laboratorium | Wackelkontakt | Rainer Wieczorek | Workshop: Circle Singing |
Freitag 19:30 (Open-Air Bühne)
About Angels And Animals (GER)
Jan Klare: alto & bass saxophone
Julius Gabriel: tenor & baritone saxophone
About Angels And Animals – irgendwo dazwischen muss es sein, wenn Jan Klare und Julius Gabriel Luftsäulen verschmelzen. Beide sind virtuose Saxophonisten, vom Geist der Improvisation getrieben geht es ihnen um Spannung, Kommunikation und das Heraufbeschwören des heiligen Spirits. Irgendwo zwischen Himmel und Erde.
Jan Klare ist seit Mitte der 80er Jahre hauptsächlich als Saxofonist und Komponist auf allen möglichen Schauplätzen unterwegs.
Club- und Festivalauftritte in ganz Europa und den USA; zahlreiche CD- Produktionen mit z.B. Das Böse Ding, Supernova, Autofab, WDR Big Band, 1000; Radio/ TV- Produktionen bei u.a. Radio Bremen, VPRO, Niederlande , DLF, HR, WDR, EBU zählen zu seinen Aktivitäten.
Klare ist außerdem tätig im Theater-, Literatur- und Tanzbereich; befasst sich mit Elektronischer Musik und Stummfilmvertonungen. Mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet ist er 2001 Kurator für »Solo Virtuos« Gelsenkirchen, später künstlerischer Leiter des Real Book Zyklus im Dortmunder Domicil und seit 2006 Leiter des Orchesters »The Dorf«. 2007 gibt er eine Masterclass am New England Conservatory in Boston und schreibt u.a. die Fußballoper “Das Duell D/NL 74″, die Kammeroper “Ich war die Krawatte von Prinz Claus”, Kompositionen für “Neue Musik” Ensembles sowie die WDR BigBand, ein Stück für zwei Blasorchester/ einen Gospelchor/ eine Rockband/ Kirchenglocken + Pyrotechnik.
Klare versteht seine Arbeit als “soziologische Feldforschung” über Hörgewohnheiten, Hörerwartungen und deren Manipulation.
Als der gebürtige Berliner Saxofonist Julius Gabriel 2009 nach Essen zog, um dort ein Jazzstudium an der Folkwang Hochschule zu beginnen, war er in der Szene der improvisierten Musik bereits kein Unbekannter mehr: kein Geringerer als Altmeister Gunter Hampel hatte ihn ein Jahr zuvor in seine Band geholt.
Seit seinem Wohnortwechsel hat Gabriel nun auch in NRW und darüber hinaus Fuß gefasst, er ist Mitglied in diversen Bands, deren Leader allesamt für ein gutes Maß an Experimentierfreudigkeit bekannt sind. Darunter Jan Klares Bigband „The Dorf“ oder das Quartett „Camatta Monk“ des Essener Schlagzeugers Simon Camatta, der bereits letztes Jahr unter anderem mit Knu! in Oberscheid gastierte. Darüber hinaus hat Gabriel auch eigene Projekte angeschoben, die seine Vielseitigkeit unterstreichen: er arbeitet unter anderem mit Tänzern und visuell arbeitenden Künstlern zusammen.
Freitag 17:00 (Zelt)
BES (GER)
Carsten Stricker: gitarre
Andreas Breull: gitarre
Christian Brandt: drums
Maaila Shrestha: bass
Andrea Harzbecker: vocals
Der altägyptische Gott Bes ist hauptberuflich für die Zeugung zuständig und spielt in seiner Freizeit Harfe, Leier und Tamburin. Ähnliches gilt vermutlich auch für diese vier Herren, allerdings greifen sie mehr zeitgemäß zur E-Gitarre, Bass und Schlagzeug. So gut abgehangener Countryrock, dass er auch aus dem alten Ägypten stammen könnte. Yeeha!
Freitag 22:00 (Bar) | Samstag 17:00 (Open-Air Bühne)
Chained To The Cooker
Dagmar Breuer: vocals
Thomas Breuer: guitar, vocals
Zu später Stunde gibt es dann noch Swing-Time mit den Breuers.
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Sonntag 13:00 (Lesung)
Chrizz B. Reuer
Chrizz B. Reuer liest uns Pop-Rock-Stories aus seiner Geschichten-sammlung Kurt Cobains kratzige Strickjacke vor.
Das die Rolling Stones beispielsweise die „am meist überschätze Band der Welt“ sind, ist hier in Oberscheid sicherlich unstrittig.
Umso gespannter sind wir auf weitere Erkenntnisse und Enthüllungen zur Rock- und Popgeschichte, wie etwa:
Ärzte vs. Tote Hosen (beide doof) – Oberlehrertum aus dem Gefühl schlechtgelaunter Jugend (Hamburger Schule) – Der Tag, an dem Brian Connolly starb – Glam & Prog und alles dekadent hier – Warum CIA und NSA hinter dem ‚Club 27‘ stecken – und natürlich: Kurt C.’s (un)behagliches Textil beim ‚unplugged‘-Auftritt.
Chrizz B. Reuer (bügerlich: Christian Breuer) ist seit Ende der 1980er Jahre künstlerisch tätig und arbeitet als freier Autor und Performance-Künstler. Er schreibt Prosa, Lyrik, Reiseberichte sowie Rock- und Pop-Geschichten.
Seine Texte inszeniert er oft im Rahmen multimedialer Literatur-Performance, auch in Zusammenwirkung mit anderen Literatur- und Musik-Künstlern.
Samstag ca. 24:00 (Bar)
The Chutney Bung Skandal
Martin Lewsley – vocals, guitar
Martin Lewsley aus Hull/UK kommt mit seinem brandneuen Projekt „The Chutney Bung Skandal“ zu uns nach Oberscheid. Martin hat bereits 2012 unter dem leicht zu durchschauendem Pseudonym „Yelswel“ bei uns einen faszinierenden Auftritt in der Bar hingelegt. Wir sind also sehr gespannt auf die elektrifizierte Version seiner Musik.
Samstag 12:15 (Open Air Bühne)
Duo Gunst (GER)
Hannes Wienert: pocket trumpet, piri
Martin Pozdrowicz: drums, percussion
Hannes Wienert und Martin Pozdrowicz haben bereits in den vergangenen Jahren auf dem Oberscheider Kulturtag – entweder in der Formation Passierzettel oder als Gustav-Kunst-Trio – ihre eigenwillige Mischung aus Krautrock, freier Improvisation und Free Jazz präsentiert. Wir sind sehr gespannt, was die beiden dieses Mal im Gepäck haben.
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Samstag 11:00 (Open-Air Bühne)
Duo Reinecke Wilke (GER)
Markus Reineke – flutes, electronics
Frank Wilke – trumpet, trombone
Markus Reineke und Frank Wilke machen improvisierte Musik. Es soll im Idealfall kein „Werk“ geben, keine Stücke, keine Programme oder Konzepte. Aber dennoch hat die Musik stets Spuren einer eigenwilligen Struktur und charakteristischer Sounds, eine Handschrift.
Eddie Prevost (AMM): „Die Kunst des Improvisierens besteht in der Fähigkeit, Musik ohne vorgegebene Form zu machen – ohne einen anderen Zweck als den des Tuns und ohne Erwartung“.
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Freitag 17:30 (Open-Air Bühne)
Jens Düppe & Tamara Lukasheva (GER/UA)
Tamara Lukasheva: vocals
Jens Düppe : drums, percussion
Jens Düppe hat so viele Projekte, dass man sich fragt wie viele Stunden sein Tag hat. Mit „Kommunikation 9“ hat er ein seit 2010 in Köln bestehendes experimentelles Forum für künstlerischen Austausch verschiedener Formen von Kunst, Tanz, Jazz und Improvisation geschaffen. Seit dem Abschluss seines Studiums an den Musikhochschulen in Weimar und Amsterdam hat er mit so bekannten Grössen wie Albert Mangelsdorff, Wolfgang Dauner, Lee Konitz, Charlie Mariano, Markus Stockhausen, Ack van Rooyen konzertiert. In jüngster Zeit tritt er vermehrt mit seinem eigenen Ensemble auf, dessen Debutalbum „Anima“ begeisterte Kritiken der Fachpresse erhielt.
Die 1988 in der Ukraine geborene Sängerin Tamara Lukasheva hat sich in kürzester Zeit einen Namen in der hiesigen Jazzszene gemacht und zählt zu den vielversprechensten neuen Stimmen im modernen Jazz. Bereits in ihrer Heimat wurde die Sopranistin vielfach preisgekrönt und hat in Opernhäusern sowie als Solisten in der Big-Band von Nikolay Goloshapov gesungen. Seit 2010 lebt sie in Köln und hat mit so renommierten Künstlern wie Matthias Schriefl, Paul Hubweber und Bodek Janke zusammengearbeitet. Im September letzten Jahres wurde Tamara Lukashewa Gewinnerin des „Jungen Deutschen Jazzpreis“.
Freitag 22:00 Kulturtag Underground (Keller)
Jens Düppe / Walter Padao (GER)
Jens Düppe: drums, percussion
Walter Padao: Projektion, Installation, Zeichnungen
Projektion und Interaktion – im Keller wird es noch mal richtig spannend – und vermutlich auch eng. Walter Padao, Meisterschüler von Prof. Johannes Grützke an der Akademie der bildenden Künste in Nürnberg, hat während seiner künstlerischen Laufbahn immer den Austausch mit Tanz und Musik gesucht. 1999 Gründung des Künstlervereins PLUS e.V., 2007 des Provisionären Salons (mit Ph. Sternfels), und 2010 Gründung des Kunstnetzwerkes www.qjubes.com (mit Ph. Sternfels). 2008 und 2014 Lehrauftrag an der Kunsthochschule Kassel. Seit 2013 Kooperation mit dem Architekten Luis Guimaraes (FLUXO/PADAO), sowie Zusammenarbeit mit der Tänzerin Birgit Gunzl sowie dem Künstler und Musiker Frank Oehlmann (IIP – Interdisziplinäres Improvisationsprojekt).
In Oberscheid wird er mit Jens Düppe, mit dem er im Rahmen der bereits erwähnten Reihe „Kommunikation 9“ schon vielfach zusammengearbeitet hat, das Spannungsfeld von expressiver Malerei, Projektion und Perkussion neu ausloten.
Performance (alle 3 Tage, Festivalgeände) Marie-Noële Dupuis
In letzter Sekunde auf den Zug aufgesprungen ist die französische Dada-Performerin, Tänzerin und Künstlerin Marie-Noële Dupuis.
Marie-Noële wird an allen drei Tagen vor Ort sein und spontan performen. Wann und wo? we´ll see …
Samstag 15:30 (Lesung) Easy Readers
Seit mittlerweile mehr als 15 Jahren fröhnen die in Dortmund stadtbekannten notorischen Vorleser Dond & Daniel ihrer Leidenschaft, sich auf eine Bühne zu setzen und das Publikum mit Leckerbissen aus dem weiten Feld der Literatur zu unterhalten. Meist tun sie das im Rahmen der famosen Salonkultur-Reihe „Ekamina“, aber auch sonst gern überall, wo man ihnen 1 Tisch, 2 Stühle und 1 Lampe hinstellt.
Vergessenes, Verlorenes, nie bekannt gewordenes, kurz: Texte, von denen die beiden Enthusiasten überzeugt sind, dass sie viel mehr Leser bzw. Zuhörer verdient hätten. Vorgetragen mit viel Verve und in verteilten Rollen sind Lesungen von Dond & Daniel DIE Gelegenheit, Ungewöhnliches, Erstaunliches, Unerhörtes und vor allem Vergnügliches zu entdecken.
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Freitag 18:30 (Zelt)
Echoes & Dust Bunnies (GER)
Tobias Burczik: bass
Patrice Lipeb: guitar, vocals
Rolf Meiners: drums
Echoes & Dust Bunnies vereint progressive Space-Rock-Sounds mit einer sehr zeitgenössischen Interpretation klassischer Blues-Elemente. Die Leipziger Formation erschafft stilsicher einen hypnotisch traumverlorenen Sound aus schweren Gitarren-Riffs, trippigen Beats, futuristischen Klangfetzen und schmutzig eleganten Baselines.
Samstag 11:30 (Zelt) Feedback Gents (GER)
Robert Schleisiek & Thilo Schölpen: Feedback Aerophonium
Das “Feedback Aerophonium” ist ein selbstgebautes elektronisches Instrument, dessen Klänge durch elektroakkustische Feedbacks erzeugt werden. Durch Verwendung eines DSP-Systems (DSP = Digitaler Signalprozessor – im konkreten Fall die modulare Programmierumgebung eines Clavia Synthesizers) und verschiedenen Resonanzobjekten, wie beispielsweise Tassen oder Kunststoffröhren, ist es möglich, die Tonhöhe der Feedbacks zu kontrollieren.
Das Instrument ist mit LFO-Filtern, Amplituden- und Ringmodulatoren, Filtern und subharmonischen Tonreihen ausgestattet (vergleichbar einem Trautonium). Ohne das auch nur ein elektronischer Kontroller benutzt werden muss, kann man mit den Resonanzen der Objekte spielen. Die Unmittelbarkeit im Ausdruck durch die Entstehung des Tons und die spontane Umsetzung musikalischer Ideen machen das Feedback Aerophonium zu einem perfekten Werkzeug für die Improvisation, aber auch für Konzeptkunst und Klanginstallationen.
Darüber hinaus ist die perfomative Entstehung des Sounds spektakulär und für das Publikum stets nachvollziehbar.
Seit ihrer Jugend machen die Beiden zusammen Musik. Beide spielen Piano und studierten später Musik an der Hogeschool voor de Kunsten in Amsterdam. Neben der gemeinsamen Arbeit gab es auch Soloprojekte als Musiker und Komponisten für Theater und Film. Des weiteren geben sie Konzerte in experimentellen/elektronischen Environments und entwerfen audiovisuelle Skulpturen. Ihre Begeisterung für Feedbacks inspirierte Sie zur Entwicklung des Feedback Aerophoniums.
Samstag 15:45 (Zelt)
Flow Ensemble (GER)
Peter Wolf (Stimme, Sprache), Ralf Schlossherr (Drums), Wolfgang Simons (E-Gitarre, Electronics), Christian Barthold (E-Bass, Electronics), Stefan Strasser (Keyboard), Gerno Bogumil (Trompete)
Barbielohn ist Synonym für Live-Experimente zur intuitiven Sprachverwirrung.
Verfremdete Wortkreationen geben die entscheidenden Impulse für improvisationsbereite Musiker. Durch erfundene Fremdsprachen ensteht der Versuch einer erklärenden Vermittlung. Wörter und Begriffe sind Ausgangspunkte für ein verborgenes Assoziations- und Bedeutungspotential.
Barbielohn selbst ist ein solcher Begriff. Eine ganze Reihe erfundener, vertrauter und doch fremder Wörter wie dieses wartet in Rahmen dieser Sprach-Musik-Performance auf auf ihre Transformation. Das Ende bleibt offen bis zum Schluss. Die Kombination der verschiedenen Methoden des Umgangs mit Sprache ergibt eine Projektionsfläche. Dies ist der Spielraum für „erweiterte Sprachverwirrung“.
Samstag 13:30 (Lesung)
Hannes Wienert
Hannes Wienert liest Heino Jäger
Hannes Wienert ist das 3. Mal in Oberscheid dabei. Diesmal neben dem Auftritt mit Martin Pozdrowicz im Gunst Duo auch mit Lesungen des großen Hamburger Real-Satirikers. Neben Texten aus der ‚Lebensberatungs-praxis Dr. Jaeger‘ gibt es auch Jagdhorn in ‚Über Hirsche‘ zu hören!
Der 1938 in Harburg geborene Heino Jaeger seines Zeichens vor allem Maler und Grafiker entwickelte in den siebziger Jahren kabarettistische Stehgreifgeschichten und szenische Monologe, die bis heute zu den herausragenden deutsch-sprachigen literarisch-kabarettistischen Werken zählen.
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Samstag 22:00 (Bar)
Happy Gangstas (GER)
Blasius Maltzahn,Trompete und Gesang
Rolf Springer, Gitarre
Raphael Landauer, Dicke Zing
Gastmusikerin: Nathalie Astor, Gitarre
Polka, Jazz, ChaCha und Balkan-Rhythmen verschmelzen mit Trompetenkapriolen. Amerikanische Evergreens werden mit so viel Drive dargeboten, dass dem Swingtänzer die Wadeln wackeln. Einige Songs werden gesungen, manchmal pfeifen alle um die Wette.
Das befriedigt den kritischen Zuhörer genauso wie den bewegungshungrigen Tänzer.
Schon im letzten Jahr haben diese Gangster dem Dorf so richtig eingeheizt – dieses Jahr kommen sie sogar noch mit Verstärkung. Hände hoch und Hut ab – Verbrechen lohnt
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Sonntag 18:30 (Zelt)
Harter Kanten Graubrot feat. Kai Kanthak (GER)
Andrea Harzbecker: voice
Rolf Schwechheimer: drums, percussion
Thomas Breuer: guitar, voice
Wolfgang Menden: trumpet, effects
guest : Kai Kanthak : bass
Hart aber nahrhaft. Die Improvisers in Residence Harter Kanten Graubrot sind eine feste Größe auf dem Oberscheider Kulturtag. Eine Abenteuerreise für die Ohren ohne Absprachen und doppelten Boden. In diesem Jahr freuen sich die Graubrote auf eine ganz besondere musikalische Kooperation.
Seit seinem Musikstudium in Köln und Düsseldorf ist Kai Kanthak in der Jazzszene aktiv. Über die Jahre hat er mit vielen bekannten Musikern wie Güther“Baby“ Sommer, Ernst-Ludwig Petrowsky, Helge Schneider u.v.a. zusammengearbeitet. Herauszuheben ist dabei seine seit 1977 dauernde Kooperation mit dem Klarinettisten Theo Jörgensmann. Kai kombiniert klassischen Jazzbass im Stil von Jimmy Garrison und Charlie Hayden mit den melodischen Möglichkeiten des 6-saitigen Bass.
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Samstag 10:30 (Zelt)
HAU (GER)
Rolf Schwechheimer: drums
Martin Pozdrowicz: percussion
and maybe a special guest to be announced
HAU probt nicht. HAU spielt improvisiertes Schlagwerk. Perkussives Dada.
Da beide Künstler zum gegenwärtigen Zeitpunkt weder wissen, was sie spielen, noch mit wem, füllen wir diesen erforderlichen Textbereich mit windigem, diffusem Textbrei, in der Hoffnung, das es niemandem wirklich auffällt.
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Freitag 22:00 (Bar)
Jeff Silvertrust
Jeff Silvertrust: keyboard, trumpet, hi-hat, vocals
One-Man-Band aus Chicago bei Belgien (neben Aachen) und der beste deutschsprachige Rapper, der so gut wie kein Deutsch beherrscht.
Das Urgestein des Festivals. Er plündert hemmungslos die Musikgeschichte, und verpasst Evergreens neue Texte. Wenn Du ihn noch nie gehört hast, freu Dich auf ein abwechslungsreiches Programm von Pipi Langstrumpf bis Frank Zappa – alle anderen singen einfach mit!
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Samstag 19:00 (Zelt)
Kirihara Banggang (GER)
Emanuel Leander: guitar, bass
Fiede: drums
Christoph: bass, special effects
Lukas: saxophone, flutes
Die Band macht grenzüberschreitende Musik. Sie lässt sich in kein Genre pressen, verweigert sich aber auch keinem (außer vielleicht Schlager und Metal). Die Musik entsteht zum großen Teil aus dem Bauch (wie der japanische Begriff Hara im Bandnamen verrät) und ist mit dem Körper besser zu begreifen als mit dem Kopf. Obwohl viele Rhythmen vertrackt sind und Melodien mit dem abendländischen Harmonieverständnis brechen, ist die Instrumentalmusik von Kirihara Banggang erstaunlich gut tanzbar und zugänglich. Was sie als Gruppe besonders macht, ist ihre musikalische Art der Kommunikation, mit der sie trotz ihres exzentrischen Spiels stets zu einem untrennbaren Ganzen verschmolzen sind. Ihre Stücke werden nicht jedes Mal gleich gespielt: Die Stimmung der Band und die Stimmung des Publikums wirken sich authentisch auf ihre Musik aus und gehen in eine wechselseitige Beziehung ein, die sich in extreme Spannung, Intimität und Extase potenzieren kann.
Sonntag 16:30 (Open-Air Bühne) Limpe Fuchs & Flamingo Creatures (GER)
Limpe Fuchs: Schlagwerk
Ruth Adam: Violine
Ronnie Oliveras: Klarinette, Geräusche
Limpe Fuchs, die Grande Dame der freien Improvisation, zusammen mit den Flamingo Creatures. Die Frau, die bereits 1970 nackt und schwarz angemalt den Bundesbürgerinnen und Bürgern den Marsch blies, steht seit 2011 im musikalischen Dialog mit dem experimentell-psychedelischen Duo Flamingo Creatures.
Drei wahlverwandte Stimmen, lachend, lautmalend und leise flüsternd. Mit Pendelsaiten, Steinreihen, Bronzetrommeln, Violinen und diversen elektronischen Mitteln forscht das Trio während seiner gemeinsamen Auftritte nach Musik aus und für den Moment. Spontan und flüchtig – eindrucksvoll. Es scheppert, summt, klirrt, brummt, klingelt und rumst – kurz: es geht zur Sache, aufmerksam aber kompromisslos.
Samstag 18:00 (Zelt) Machine Mass (BE/USA/FR)
Michelle Delville: guitar, Roland GR09
Tony Bianco: drums
Antoine Guenet: piano, synths
Bereits im letzten Jahr ein absolutes Highlight – in diesem Jahr mir erweiterter Besetzung erneut am Start. Michel und Tony haben noch den Keyboarder Antoine Guenet mit an Bord und werden uns ein Jimi Hendrix Tribute der Sonderklasse präsentieren.
Der Musiker, Schriftsteller und Dozent Michel Delville hat das letzte Vierteljahrhundert lang alternative Musik gespielt.
Seine aktuellen Projekte decken ein breites Spektrum an unterschiedlichen Musikstilen ab, sowohl Jazz-Rock (The Wrong Object, douBt) als auch Avant-Pop (Comicoperando – Tribute-Band für Robert Wyatt) und Elektro-Free-Jazz (Machine Mass). Michel Delville spielte und mach- te Aufnahmen unter anderem mit Dave Liebman, Elton Dean, Annie Whitehead, Harry Beckett, Richard Sinclair, Ed Mann und Chris Cutler.
Tony Bianco ist ein aus New York City stammender Schlagzeuger. Er spielte und machte Aufnahmen mit einigen der einflussreichsten Musiker der internationalen Jazz-Szene wie Dave Liebman, Evan Parker, Paul Dunmall, Elton Dean, Alex von Schlippenbach, Reggie Workman, Paul Rutherford, Keith Tippett und John Edwards. Die Vielfalt seiner Diskographie spiegelt sein Bedürfnis wider „locker und angespannt, frei und streng“ zu sein sowie die Klänge des klassischen Jazz und Free Jazz mit einer geschlossenen und offenen Form zu kombinieren.
Antoine Guenet ist einer der aktivsten Exponenten der belgischen alternativen Musikszene und einer ihrer bedeutendsten Keyboard-Spieler. Neben seinen Vollmitgliedschaften in der legendären RIO-Band Univers Zero und in der Band The Wrong Object ist er auch Teil der freien Musikszene. Er leitet mehrere Bands, unter anderem SH.TG.N (Avant Metal) und AG8tet (zeitgenössischer Jazz).
Sonntag 19:30 (Zelt) Oberscheid Allstars (GER)
Die Oberscheid Allstars sind ein loses Sessionprojekt, entstanden aus der musikal-ischen Zusammenarbeit verschiedener Künstler im Rahmen des Kulturtag Oberscheid. Auf dem Festival ist es inzwischen seit einigen Jahren zur Tradition geworden, dass die beteiligten Musiker ein spontanes, improvisiertes Abschlusskonzert spielen. Obwohl der Personenkreis der Allstars nicht exakt eingrenzbar ist, waren in den letzten Jahren stets folgende Musiker involviert:
Rolf Schwechheimer: schlagzeug, stimme, performance
Thomas Breuer: gitarre, stimme
Andrea Harzbecker: stimme
Wolfgang Menden: trompete, lap steel guitar
Axel Sartorius: gitarre
Georg Dierks: schlagzeug, percussion, performance
Martin Pozdrowicz: schlagzeug, percussion
Jeff Silvertrust: trompete, keyboards, stimme
Maaila Shrestha: bass
Achim Hahne: bass
Top
Samstag 20:30 (Zelt) Passierzettel (GER)
Thomas Piesbergen: Stimme, EFX
Martin Pozdrowicz: Drums, Sample Pad
Thomas Siebert: E-Git
Micha Steen: E-Bass
Maik Walther: Flöte, Sax, Rahmentrommel, Stimme
Alles fließt! Spontankomposition. Aus der anarchischen Selbstorganisation der Musik entstehen immer wieder klare musikalische Strukturen und Songs . Die Einflüsse, die sich in den kraftvollen Grooves, filigranen Klanglandschaften und hybriden Songs treffen, stammen aus dem psychedelischen Rock der 60er und dem Krautrock 70er Jahre, dem New Wave und der Avantgarde der 80er, aus arabischer, afrikanischer und asiatischer Folklore, zeitgenössischer Elektronik, Drone, Noise, Punk, Reggae und Jazz.
Sonntag 15:00 (Zelt) Pavel Klimashevsky Nonet (GER/AUT/FR)
Pavel Klimashevsky: bass
Stefan Karl Schmid: sax
Kerstin Haberecht: sax
Ralf Frohnhöfer: sax
Felix Blum: trumpet
Björn Federspiel: trumpet
Raphael Klemm: trombone
Lukas Roos: guitar
Marco Breidenbach: drums
Für den Kulturtag Oberscheid stellt Pavel Klimashevsky eine für seine Musik maßgeschneiderte Besetzung zusammen, bei dem er die «Crème de la Crème» einiger der besten Jazzmusiker aus Deutschland in einem Nonett vereint. Seine Arrangements vereinen seine Liebe zu traditioneller Volksmusik mit der zeitgenössischen Jazz-Sprache.
Freitag 20:15 (Zelt) Sweet William (GER)
Oliver Heuer: vocals, guitars, bass, synths, programming
Marius Nagel: drums, percussion, synth, organetta
Thomas Lämmle: acoustic guitar
Otavio colella: violin
Traditionell endet der Freitagabend rockig. Wer an die Kolpingstadt Kerpen denkt, wer denkt da nicht auch an Karl-Heinz Stockhausen und … Sweet William!
Seit 1886 1986 wandeln Sweet William auf den dunklen Pfaden der Rockmusik.
Kratzgitarren, schillernde Leadgitarren, tief pumpende, hier und da in klassische Achtelfiguren verfallenden Bassgitarrenläufe, schön hölzern klingenden Snares – und über allem schwebt die melancholische, zumeist in den tieferen Lagen agierende Leadstimme. Eine berührende, fesselnde Stimme, die oft in weite, psychedelisch anmutende Hallräume gesetzt wird. Man könnte das Gesamtbild womöglich als melancholisch stimmenden Post-Rock bezeichnen, der sich zwar der guten alten Zerrtongitarren bedient, vor allem aber ruhig und souverän in sich schwingt. Zwischendurch ertönen Pianoklänge, geheimnisvoll säuselnde Keyboardflächen durchziehen den Hintergrund, kleine Ausflüge in den Funk und sogar ein wenig in den Prog-Rock erlauben sich die Musiker gar.
Samstag 15:00 (Open-Air Bühne) Versuchsanordnung / Laboratorium (GER)
Christoph Uhlhaas – keyboard, electronics, devices
Christian Barthold: guitar, electronics
Wilfried Hanrath: fretless bass, bass-ukulele
Das ist Forschung an Tönen, Molekülgeometrien aus Sound, Destillate spontaner Klangereignisse, mal in Form von Kompositionen, mal als reine Improvisationen. Der Name „Versuchsanordnung“ ist Prinzip, es gibt keinerlei musikalische Tabus.
Versuchsanordnung erzeugt stimmungsvolle Klangbilder, malt Bilder in den Köpfen der Zuhörer. Und komponiert gelegentlich Musik für Spielfilme.
Versuchsanordnung, seit 2006 auf einer Reise nach neuen Klängen und neuen musikalischen Ausdrucksformen macht „Urlaub am Saundstrand“ (so der Name der letzten CD). Klingt entspannt? Ist es auch.
Sonntag 17:45 (Open-Air Bühne) Wackelkontakt (GER)
Brigitte Küpper: stimme
Volkmar Müller: keyboards
Frank Ebeling: electronics
In neurologischen und elektronischen Schaltkreisen bewegt sich das Trio Wackelkontakt auf immer wieder neue stildurchkreuzende improvisatorische Sprach- und Klangerkundung zwischen Poesie, Groove und Noise.
Samstag 13:00 (Lesung/Performance) Rainer Wieczorek
Luise schreit nach Milch
Ich bin die Luise und schrei nun schon im 17. Jahr nach Wärme und Geborgenheit. Ich bin ein Kind. Einsam gelassen. Am Rand. Nie in der Horde Mitte.Was erwartet Ihr, Gesellschaft, Deutsche, die Ihr selbstgefällig verstößt, widerwillig das Almosen weggezerrt hinschmeißt und Sachbearbeiter mit gesetzlicher, sumpfiger Macht, private morälchen´s Peitsche gewährt. Richter soll´ns richten und das Eisen bricht, da an der Hitzestelle verbrennen atomarische, menschliche Bindung. Neues muß her. Ich Luise kann Revolution schon schreiben, aber nichts weiß ich; ich bin ein Kind. Dumm gehalten, bei kleinen Rechenaufgaben mit Versetzungszeugnis. Ich habe entsetzliche Angst vor Euch grauen Köpfen, dem Spinnetz. Ich sehe diese Löcher, diese schwarzen Abgründe, der Hinterhalt der stößt zum Tod. Eine Leerstelle bin ich dann, eine verratene Jugend, ein misshandeltes Kind; weil meine Mutter kein Sparbuch konnte und der Vater keine Sprache war. Ich habe zwei Narben am Knie. Ich schrieb in den Sand mit blutigem Finger. Revolution. Der Finger wurd ein Krüppel. Mein ganzes sprachloses Sein, zittert, weil ich seh doch diesen Schatten der Gewalt. Ein Kind will ich, in ungestohlener Decke. Ihm warme, weiße Milch geben, umarmt von seinen Vätern. Ich, eure Luise, will keine Revolution der Sieger.
Im etablierten Kontext der Kunst ist Wieczorek selten zu entdecken, hier werden »Göttchen« verehrt bis verfettet und Opposition ist ausgeblendet. Kunst in der öffentlichen Wahrnehmung ist zur Zeit reines Geschäft. Die Schadenfreude muss sich in Grenzen halten, wenn da Millioneninvestitionen von den Wänden fallen. Wieczorek geht es um die Kunst, ihrem Ansehen und Bestand in der Menschheitsgeschichte. Daran arbeitet er, seine Kunst will sich hier behaupten ohne Versicherungsschutz und Machtmissbrauch, ein malender Weltbürger und kein deutscher Mops.
Samstag/Sonntag 13:00 (Workshop) Circle Singing mit Frank Ebeling
Das Circlesinging ist wahrscheinlich eine der ursprünglichsten Formen des Musizierens überhaupt. Man kann man zu zweit, zu zwanzig, zu zweihundert – oder mit wie vielen Sängerinnen und Sängern auch immer – gemeinsam praktizieren.
Entstehen lassen – vokalisieren – weiterentwickeln – variieren – fragen und antworten – wie beispielsweise in den traditionellen Gesängen Afrikas – mehrstimmig singen in pulsierenden Kanons – repetierend – zyklisch – relativ einfach und nachvollziehbar in Harmonik und Melodik – solieren – improvisieren – spielen …
Samstag und Sonntag wird Frank in der Galerie (neben der Bar) ab 13:00 Uhr einen Workshop veranstalten. Sprecht ihn einfach an.
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